Ein neues Jahr ist ähnlich wie die Heimkehr nach einer Tour ein guter Anlass Rückblick zu halten, wie sich die verwendete Ausrüstung bewährt hat.
Dabei sind die Favoritenlisten ein beliebtes Unterhaltungsprogramm in Foren und Blogs:
Carsten vergibt einen Ultraleicht Award 2010
Backpacking Light Staff Picks 2010 mit anschliessender Diskussion
Aber es funktioniert nicht immer alles so wie man sich das vorgestellt und erwartet hat – es muss also auch Flops geben, die ganz leise von der Bildfläche verschwinden und auf die nächste Tour entweder gar nicht oder nur nach grundlegender Verbesserung mitdürfen.
Das Versagen von Ausrüstung an sich ist relativ und es muss nicht immer nur an der Ausrüstung liegen:
- es kann eine tatsächliche Fehlkonstruktion, ein Materialfehler sein
- es kann die ungeeignete Auswahl für dein Einsatzbereich sein
- es kann die eigene Unfähigkeit sein sie richtig einzusetzen und anzuwenden
Meine Flops in 2010 waren
Sealskinz Socken: sie tragen sich zwar wunderbar, aber sie erfüllen ihre zugedachte Funktion nur für ein paar Tage und dann sind sie leider undicht. Es liegt also eher am Material und dass sie für den Einsatzbereich Trekking nicht wirklich geeignet sind.
AntiGravityGear Tarptent: ist an sich gar nicht so schlecht, war aber für die windschattenfreie und baumlose Gegend in Grönland ungeeignet. Falsche Auswahl für den Einsatzzweck.
MYOG Schwimmweste aus Thermarest Sitzkissen: Ich finde die Idee immer noch gut, aber sie eindeutig verbesserungswürdig und da gibt es auch schon Bilder in meinem Kopf … Nicht gut durchdacht und fehlerhafte Ausführung.
Wer hat noch so ein paar Erfahrungen mit Ausrüstung, die nicht so funktioniert hat, wie man sich das wünscht ?
Hi Sabi.
Auch mal eine tolle Idee… Also, was bei mir nicht gut funktioniert hat waren…
… NeoAir short – eine tolle Matte, aber in der kurzen Ausführung schlafe ich einfach schlecht drauf. Das ich mit dem Absatz Probleme haben werde, war mir vorher so nicht klar.
… SilNylon-Tarps und -Shelter – Seit ich dank Laufbursche mit Cuben meine Erfahrungen sammeln durfte, kann ich in den durchhängenden SilNylon-Dingern nicht mehr schlafen.
… Panasonic FT2 – wasserdicht und superstabil, aber die Bilder sind im Vergleich zu meiner alten Panasonic FX01 einfach grottig. Ich versuche es in Zukunft wieder mit größeren Linsen (wahrscheinlich :D)
Hmmh …. ich hatte dieses Jahr Glüch und die meisten
Ausrüstungsgegenstände haben mich nicht im Stich
gelassen.
Trotzdem hier meine 3 Flops
1.)Persönlicher Ehrgeiz – Führt bei mir immer wieder zu hohen Tagesleistungen in untrainiertem Zustand, was mein Körper mir manchmal krumm nimmt. War mitverantwortlich für meinen Tourenabbruch in Schottland
2.)Nachlassendes Improvisationsbereitschaft – Stimmt nicht zu 100%, hat aber bei einer Tour nicht zu einem perfekten Tourenerlebnis geführt. Mein Trekkingstil ist von einer gewissen Gelassenheit geprägt was sich verändernde Außenumstände angeht. Das führt oft dazu, dass ich auch mit sub-optimaler Ausrüstung für mich optimale Ergebnisse erzielen konnte. Auf Korsika mussten wir verletzungsbedingt abbrechen (meine Freundin hatte ne Bänderreizung). Ich war nicht gelassen genug den Rest des Urlaubs „Artfremd“ (also ohne Trekking) zum besten Ergebnis zu bringen. Schade, weil Korsika auch so echt schön ist.
3.)Trekkingstöcke – 2004 war das letzte Jahr in dem ich keinen Trekkingstock zerstört habe. Komperdell, Fizan, Leki…einfach egal. Ich mach Sie alle kaputt. Meine Knie brauchen die Stöcke, leider.
Hey Sabi,
Die Kategorisierung gefällt mir. Liegt es doch oft nicht (nur) an der Ausrüstung sondern auch am User ob was funktioniert oder nicht oder schlicht falsch ausgewählt wurde.
Hier also meine 3 Flops 2010
– Therm-a-Rest Z-light! Dummerweise ein Anwendungsfehler. Genutztauf dem Wintertreffen im Harz. Hatte sie als unterste Isomatte gewählt, so dass sich das Eierkartonprofil in den Schnee gedrückt hatte. Dadurch wurde Die Isolationswirkung deutlich herabgesetzt. In der zweiten Nacht beide Matten (die andere eine normale EVA) vertauscht und ich hatte es warm…
– GoLite ShangriLa 2: Wenn man mal davon absieht, daß ich vergessen hatte die Nähte abzudichten, hat mich das Shelter in Italien doch erstaunlich schnell im Regen stehen lassen. Die Schwachstelle war hier der Boden! Übernachtet hatten wir auf einem öffentlichen Zeltplatz mit festem Lehmboden. Bei diesem prallte der Regen so ab, dass er trotz tief aufgebauter Plane ins Innere spritzte (inkl. Lehm!). Theoretisch hätte der hochgezogrne Badewannenboden des optionalen Zeltbodens das verhindern sollen. Aber ärgerlicherweise Fehlanzeige. Weder ließ sich der Boden überhaupt entsprechend fixieren, so dass der Rand hoch stehen blieb. Noch ist der Rand hoch genug geschnitten um den seitlichen Spalt bei niedrigster Abspannung der Zeltplane abzudecken! In der Ausführung also echt mangelhaft. Ansonsten bin ich mit dem ShangriLa aber sehr zufrieden.
– INOV8 terroc: In unserem diesjährigen Winterurlaub schlicht das falsche Einsatzgebiet. Zwar mit der entsprechenden Sockenkombi durchaus wintertauglich, jedoch ließ mich der Grip der sonst sehr guten Sohle auf den größtenteils verreisten Strecken im Stich. Nach einem kurzen Abstecher zu Robert von Racelite um ein paar Icebugs reicher, war ich dann perfekt ausgerüstet. Die INOV8 kommen dann im Sommer wieder zum Zug!